Im Web-Modus brauchen wir neue Maßnahmen und Verhaltensweisen zum Vertrauensaufbau und darauf aufbauender gelingender Kommunikation, um den teilweisen Wegfall der bewährten „analogen“ Verhaltensmuster zu kompensieren.
Wer seine bisherigen Muster, Strategien, Glaubenssätze und Verhaltensweisen wie einen Container einfach in die "Neue Welt" verschifft, wird gleichnamigen Bruch erleiden. Weshalb sollten wir über Veränderung nachdenken? Weil die Zahlen uns klar signalisieren: raus aus der Komfortzone. Warenexport von Februar 2020 zu März 2020: MINUS 11,8%. Erwartete Exportveränderung für 2020 BRD nach USA: MINUS 20%. Private Kreditanträge von Februar 2020 zu März 2020: MINUS 37%. Wie müssen Prozesse, Strukturen, Führung und Kompetenzen wie Verkaufen, Verhandeln und Kommunizieren verändert werden, um sich in der Rezession einen Vorsprung zu erarbeiten? Ist Denken und Tun außerhalb der Komfortzone ein möglicher Weg? Ich bin überzeugt davon - es ist der einzige, um zu überleben. Klingt dramatisch - ändert aber nichts an der Macht des Faktischen. Gestern waren wir noch analog unterwegs und nun der Sprung ins kalte Wasser: Verkaufen und Verhandeln im Web-Modus mit denselben Strategien und Kommunikationsmustern wie analog? Im Web-Modus brauchen wir neue Maßnahmen und Verhaltensweisen zum Vertrauensaufbau und darauf aufbauender gelingender Kommunikation, um den teilweisen Wegfall der bewährten „analogen“ Verhaltensmuster zu kompensieren - auf beiden Seiten - Kunde und Lieferant. Gleichwohl werden wir - bei aller (nicht ganz freiwilligen) Web-Euphorie - das persönliche analoge Gespräch weiter brauchen, aber auch mehr wertschätzen. Um finale Entscheidungen zu treffen, muss man zumindest bei den Geschäften der A-Klasse einmal gemeinsam an einem Tisch gesessen haben - mit Kaffee und Plätzchen! Denn unser Bauchgefühl ist nur begrenzt digital aufnahmefähig, weil viele Signale fehlen. Der Schlüssel liegt wie so oft in der Balance und der Qualität der Methoden. Da sind wir auf der Seite der persönlichen aber virtuellen oder digitalen oder Web-Kommunikation (gibts schon eine verbindliche Sprachregelung?) noch sehr ungeübt. Im Web-Modus brauchen wir neue Maßnahmen und Verhaltensweisen zum Vertrauensaufbau und darauf aufbauender gelingender Kommunikation, um den teilweisen Wegfall der bewährten „analogen“ Verhaltensmuster zu kompensieren. Denn eins ist auch klar – allein der ökonomische und ökologische Vorteil der virtuellen Verkaufs- und Verhandlungsrunden wird eine Rückkehr zum gewohnten Verhalten unmöglich machen. Mit meiner neuen Reihe #meet@web möchte ich Anregungen geben, die es leichter machen können, das noch kalte Wasser mehr und mehr zur gewohnten Arbeitsumgebung werden zu lassen. Mit der folgenden Übersicht mache ich die Unterschiede zwischen digitaler und analoger Kommunikation deutlich und zeige, an welchen Stellen man besonders genau hinsehen sollte.
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